I: Muss man um unter den Menschen zu sein Untermensch sein?
II: Dauerhaft unter Menschen sein entwürdigt zum Untermenschen sein. Permanente Aufmerksamkeit ermüdet und zwingt zu vermehrter Aufmerksamkeit, engt Freiräume und somit die Freiheit der eigenen Entscheidung ein; Lenkt vom selbsttätigen denken ab, befördert die Vermutung und erhärtet den Verdacht. Das gesprochene Wort sinnentleert.
I: Kein Raum zur Wortentfaltung?
II: Kein Raum zur Wortentfaltung.
I: Kein Raum, kein Raum, da bleibt kein Raum! … ohne Raum kein Weg, kein Weg keine Gedanken, keine Gedanken kein selbst, kein selbst kein sein.
II: Soviel Nihilismus kann kein Mensch als Mensch ertragen.
(schweigen)
I: Gemein sein nur auf der niedrigsten Stufe?
II: Gemein, dem Standesdünkel entrissen, endlich vereint mit Wortsinn und Volksmund. Gemeine unter Menschen sind gemeine Untermenschen, zwingend.
I: Sie führen lassen um ihre Gefolgschaft zu erlangen?
Aus mir in die Welt reflektieren; aus mir auf die Welt reflektieren. Atmen oder scheißen – das Glücksversprechen wartet da wie dort.
Weniger Niveau mehr Distanz!
ThRe, Oktober 2014