Ich komme da nie mehr weg.
Nein, mir geht es nicht gut,
ich empfinde darüber keinerlei Wut.
Aussatz bin ich für jedermann,
nicht irrtümlich streift man noch an mir an.
Zornig und ärgerlich sollte ich sein,
verantwortlich dieses oder jenes Schwein.
Die Gesellschaft voll Unrecht,
der Mensch durch und durch schlecht!
Marionetten, Verführte! Armselig allemal.
Hängen an Status, an welchem, egal.
Doch nichts davon ficht mich noch an,
weil nun auch ich erkennen kann.
Es liegt ganz sicher alleine an mir,
nur deswegen vegetiere ich hier.
Das ist nun auch endlich für mich klar,
persönliches versagen, wohl wahr.
Unfähig mich sozial zu bewegen,
zu oft bin ich unflätig, weil eben verlegen.
Verliere das Gute im Anderen aus meinem Blick,
welch Ungeschick!
Streit findet kaum jemals statt,
ich werde verlassen, wie ein Baum vom herbstlichen Blatt.
Halt! Es liegt ja nur an mir,
bin dumm wie ein verwundetes Tier!
Sie sehen das nicht so eng,
sei doch nicht so streng!
Nimm nicht alles so genau,
schon wird mir im Magen flau.
Mit guten Tipps kommt man bei mir nicht an,
keine Ahnung wie man duldsam sein kann.
Kämpfen, bestehen muss man wohl auch,
noch so ein seltsamer Brauch.
Irgendwie gehöre ich da nicht dazu,
mein Fehler, ich gebe es zu!
Ja, unzuverlässig, ich schmeiss auch oft hin.
Doch nur weil ich schüchtern bin!
Ich will eh so gern, ich schwör!
Wahrscheinlicher ist, ich bleibe mein eignes Malheur.
Nein, es geht mir nicht gut.
Mir fehlt zum Leben einfach der Mut.
Feig auch noch, so ein Dreck.
ThRe, April 2015
