Man kann eigentlich gar nichts sagen. So arg ist es.
Das Politische. Das Gesellschaftliche. Das Alles.
Man sollte wollen. Wahrscheinlich müsste man. Ein Gebot der Zeit, wie man so sagt. Nur, es geht nicht.
Das Schlimme, das Böse, das Dumme, das Gewalttätige nach Außen gekehrt. Grundsätzliche demokratische Haltungen sind einem Frontalangriff ausgesetzt. Starke Führer messianischer Gestalt tingeln mit ihren plumpen, immergleichen Heilsversprechen von einer goldenen Zukunft durch die Lande. Ihm und nur Ihm dürfe und müsse gehuldigt werden. Im Besten, für Alle. Dann werde Er und nur Er sich aufschwingen das Alte auszumisten und dem Neuen demütig und dienstbeflissen den Weg weisen. Entbehrungen seien notwendig. Es werde wehtun. Es werden nicht alle mitkommen können. Doch es werde sich lohnen! Dann, wenn alles wieder gut ist, dank seiner Führung und seinen Visionen. Dann werden Jobs und Pensionen gesichert sein. Dann wird das Gesundheitssystem für alle Zeiten auf sicheren Beinen stehen und sozialer Friede einkehren. Bis es soweit ist müsse zusammengestanden und Volkseinheit bewiesen werden. Kritik könne man dann natürlich äussern, jetzt nur nicht. Noch ist das Werk nicht vollbracht, Maßnahmen noch nicht entfaltet. Der Moment nicht der Richtige.
Beschränkungen haben zu fallen, auf Rechte sei im Sinne der Zukunft zu verzichten. Die Wirtschaft und Er benötigen freie Hand. Das Volk, der Mensch ist angehalten Partizipation und Mitsprache für kommenden Wohlstand und Freiheit aufzugeben.
So wird Demokratie für demokratische Werte geopfert.
Eine Aufzählung, widersinnig. Zu schnell, unvermittelt und brutal wird vorgegangen. Kompromisse, Verhandlungen, Solidarität verhindern, kosten Geld. Weniger davon ist mehr. Raus aus der Komfortzone, rein in die Kampfzone. Gemeinsinn egoistisch gedacht.
Man kann eigentlich gar nichts sagen. So arg ist es.
ThRe, September 2018